Ausstieg aus der Anwendung von chemisch-synthetischen Pestiziden!

Warum jetzt? Ackergifte sind überall!

Die europäische Farm-to-Fork-Strategie und die Biodiversitätsstrategie 2030 möchten den Einsatz und das Risiko von Pestiziden um 50 Prozent bis 2030 verringern. Die Umsetzung unserer Forderungen können wesentlich dazu beitragen, dieses Ziel national und auf EU-Ebene zu erreichen. 

Anlässlich der Bundestagswahl veröffentlichte unser Bündnis für eine enkeltaugliche Landwirtschaft daher gemeinsam mit über 100 Bio-Unternehmen, Umweltorganisationen, Wasserwirtschaftsverbänden und Wissenschaftler*innen am 24. August 2021 einen gemeinsamen offenen Brief. Dieser ging an alle Wahlkandidat*innen der fünf größten demokratischen Parteien. Unsere Kernforderung lautet darin: 

Setzen Sie sich in der kommenden Legislaturperiode ein für eine Beschlussfassung auf nationaler und EU-Ebene für den schrittweisen Ausstieg aus der Anwendung von chemisch-synthetischen Pestiziden bis zum Jahr 2035 sowie für ein Verbot der für Gesundheit und Umwelt besorgniserregendsten Pestizide in den nächsten fünf Jahren!

Das Ausbringen chemisch-synthetischer Pestizide wurde vom Europäischen Gerichtshof am 7. März 2019 als Emission in die Umwelt eingestuft. Chemisch-synthetische Pestizide können nicht nur Bienen sowie Wildpflanzen töten und Menschen schädigen, sondern auch viele andere Insekten und Wassertiere vernichten, das Bodenleben beeinträchtigen, das Trinkwasser und die auf dem Acker angebauten Lebensmittel belasten. Sie unterbrechen Nahrungsketten und führen so auch zum Rückgang von Vögeln und anderen Wirbeltieren. Kurz: chemisch-synthetische Pestizide tragen erheblich zum Verlust der Biodiversität bei.

Hinzu kommt, dass der Klimawandel die bisherige Form der Landwirtschaft durch Extremwetterereignisse vor immer größere Herausforderungen stellt. Es ist daher umso wichtiger, die Bodengesundheit, eine intakte Tier-, Pflanzen-, Pilz- und Mikrobenwelt, saubere Atemluft und die Versorgung der Menschen mit giftfreier Nahrung zu sichern. Auf dem Weg zu einer sozial-ökologischen und klimafreundlichen Transformation der Landwirtschaft und des Ernährungssystems ist der Ausstieg aus chemisch-synthetischen Pestiziden unerlässlich.

Es gibt alternative Methoden zur Schädlingsbekämpfung. Statt Pestizide einzusetzen, gibt es viele andere Möglichkeiten, um Schädlinge und Pflanzenkrankheiten zu bekämpfen. Dazu gehören biologische Schädlingsbekämpfung, die Verwendung von pflanzlichen Insektiziden und der Einsatz von Mulch und Fruchtfolge, um die Schädlinge abzuwehren.

Wir bei Mamma Natur legen großen Wert auf Lebensmittel, die frei von Pestiziden sind. 

Schon gewusst?